Zur Geschichte Die Brunsteinkapelle ist eine einschiffige, gotische Kapelle, 12 m lang, ca. 9 m breit und 10,7 m hoch. | |
1150/1200 | erbaut, vermutlich Stiftung der Familie Brunstein, gen. Schonekind |
1225 | erste urkundliche Erwähnung |
1320/1400 | in zwei Bauperioden erhält sie ihre heutige Form. |
1552 | In der Zeit der Rekatholisierung stellt der Rat diese Kapelle zur Verfügung, damit in ihr weiterhin das evg. Abendmahl in beiderlei Gestalt gefeiert werden kann. |
1662 | Einsturz des Gewölbes. Die Kapelle erhält eine Holzbalkendecke. Wiederherstellung durch die reformierte Gemeinde, die sie seitdem nutzt. |
1822 | Einbau hölzerner Emporen |
1890 | Die reformierte Gemeinde, die mittlerweile in den „Schiefen Turm“ gewechselt ist, verkauft die Kapelle für 1 Mark an die Petrigemeinde. |
1949 | erneute Nutzung durch die reformierte Gemeinde nach der Zerstörung des „Schiefen Turms“ |
1988 | Nutzung durch die ev. Baptistengemeinde |
1998 | Einzug des Malers Fritz Risken aus Soest-Ampen, der sie seitdem als Atelier nutzt. Gerade durch diese interessante neue Nutzung einer alten Kirche ist die Brunsteinkapelle westfalenweit bekannt geworden. |
2001 | Die Brunsteinkapelle wird „Denkmal des Monats“ in Westfalen |
2004 | Offizielle „Entwidmung“ der Kapelle durch die Landeskirche, da die Petri-Pauli-Gemeinde sie auch langfristig nicht mehr als Gottesdienststätte nutzen wird. |
2010 Umfassende Sanieung
Ausstattung In der Brunsteinkapelle steht die aus dem Jahr 1553 stammende älteste Kanzel Soests. Auch der barockeAltartisch aus dem Jahr 1620 und die im Jahr 1727 umgegossene Glocke sind erhalten. |
Bauliche Situation / Schäden Die Brunsteinkapelle ist im Jahr 2010 umfassend saniert worden. Dabei wurde das Dach erneuert und der Dachstuhl instandgesetzt. Im Innern wurde die Holzbalkendecke restauriert sowie das lockere Maßwerk im Chorraum überarbeitet und fixiert. Kern der Maßnahme war jedoch die komplette Sanierung des Außenmauerwerks. An der Brunsteinkapelle traten Probleme auf, die alle Soester Grünsandsteinkirchen betreffen. Der weiche Stein hat viele Risse, in die Wasser eindringt. So kommt es zu Schäden und Abplatzungen. Manche Wände sehen sehr angegriffen aus. Die Kirchen dadurch zu schützen, dass man sie verputzt oder schlämmt, würde das Stadtbild erheblich verändern. Ein Austausch der Steine wie in der Wiesenkirche ist sehr kostspielig und verändert das Stadtbild ebenfalls: der neue Sandstein wird sich mit der Zeit schwarz färben. An der Brunsteinkaplle wurde eine „Mustersanierung“ versucht, die einen dritten Weg geht: lose Stücke wurden entfernt, Fugen nachgearbeitet und größere Lücken „ausgezwickelt“, d.h. kleinere Steine wurden eingesetzt, so dass die Wand insgesamt jetzt wieder glatt und gefestigt aussieht. |